Schliessen

Für Nachhaltigkeitsromantik bleibt keine Zeit mehr

Dr. Berit Walter ist seit über sechs Jahren bei der DAW SE und zuständig für die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie

Interview Dr. Berit Walter

1. Sie beschäftigen sich bei der DAW bereits seit einigen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Können Sie uns ein Beispiel geben, wie durch Ihre Entwicklung und Veränderung von Produkten Müll vermieden wird?

Bei der DAW blicken wir auf ein über zehnjähriges erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement zurück, in denen wir wichtige Bausteine realisiert haben. Dabei lag der Fokus in den letzten Jahren unter anderem in der Reduktion von CO2-Emissionen, beispielsweise durch die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion, und die Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte basierend auf einem steigenden Einsatz von Rohstoffen aus nachwachsenden Quellen. Insbesondere unsere Verpackungen machen beim Verarbeiter einen wesentlichen Anteil bei den anfallenden Abfällen aus. Daher achten wir sehr bewusst darauf, dass all unsere Verpackungsmaterialien recyclingfähig sind. Um diesen Kreislauf aktiv zu nutzen  und zu schließen, setzen wir für Caparol, seit dem Frühjahr 2022 für alle Innenfarben und dekorative Produkte, Gebinde aus Recycling-Kunststoff ein – gut erkennbar an der der grauen Farbe des Farbeimers. Es ist unser Ziel, den Einsatz der Recyclinggebinde in den kommenden Jahren  kontinuierlich auszuweiten.

Das Interview mit Fr. Dr. Berit Walter als Video

2. Wenn sich ein Betrieb bisher wenig mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt hat: Was kommt auf die Malerbetriebe zukünftig zu?

Einer unserer Ansätze ist, dass die Zeit der Nachhaltigkeitsromantik vorbei ist. Bislang konnten mittelständische Unternehmen und kleinere Betriebe durch ein freiwilliges Engagement im Bereich Nachhaltigkeit punkten. Mit den neuen gesetzlichen Vorgaben ist Nachhaltigkeit nun zu  einer relevanten wirtschaftlichen Größe geworden. Beispielsweise muss ab 2023 im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes belegt werden, dass über die gesamte Lieferkette, also vom Lieferanten über den eigenen Geschäftsbetrieb bis zum Kunden, die Menschen- und Arbeitnehmerrechte gewährleistet sind. Im Rahmen der Taxonomie basierend auf dem EU Green Deal sind bereits heute Banken angehalten, Investments auf Nachhaltigkeitsbeiträge zu prüfen. Beide Aspekte spielen für Auftraggeber im gewerblichen Bereich und insbesondere für Immobilienbranche eine große Rolle. Mit Blick auf diese Kunden müssen sich größere Malerbetriebe zukünftig vertieft mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. In diesem Kontext hat sich die Freiwilligkeit eindeutig zu einer Pflicht gewandelt. 

Lesen Sie zum Thema Nachhaltigkeit auch:

Seien Sie bei der Zukunftswerkstatt dabei! Tickets erhalten Sie hier:

Schreibe einen Kommentar

0 Kommentare
scroll to top