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Das Gute sehen – vom Lob zur Wertschätzung

Lob hört jeder gerne. Aber nicht jedem geht es leicht über die Lippen. So zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden Wertschätzung und bleiben sich dabei treu.

canva

Was haben Unternehmen und Mitarbeitende davon, wenn mehr gelobt wird?

Der amerikanische Forscher Gottman hat bereits in den 1980er Jahren herausgefunden, dass in beständigen Beziehungen 5-mal mehr positive als negative Kommunikation stattfindet. Daraus ist die Gottmann-Konstante oder einfacher die 5:1-Regel entstanden. Diese Regel lässt sich besonders in erfolgreichen Unternehmen wiederfinden. 

Welche Vorteile stellen sich konkret bei einer höheren Anerkennung ein? 

  • Verbesserte Kommunikation mit mehr Vertrauen
  • Erhöhung der Loyalität und Verbundenheit der Mitarbeitenden
  • Weniger Fehlzeiten durch Sinnerfüllung
  • Erhöhte Motivation und dadurch erhöhte Produktivität 
  • Konzentration und Fokus auf das, was funktioniert

Welche innere Grundhaltung steht hinter dem Lob? 

Mit dem Wort „Lob“ verbinden die Menschen, dass eine andere Person beurteilt, ob eine Arbeit gut oder schlecht ist – und sie die Kriterien dafür festlegt. Dies wirkt immer von oben herab und ist häufig sehr oberflächlich: „Gut gemacht, Herr Müller!“ Damit weiß Herr Müller wenig anzufangen. Denn: Was konkret hat er denn gut gemacht?

Anstatt eines oberflächlichen Lobes ist es bedeutend wirkungsvoller, eine konkrete Wertschätzung und Anerkennung zu geben: „Herr Müller, ich bin ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie dem neuen Mitarbeiter die ganzen Prozesse hier von sich aus gezeigt haben. So gelingt uns eine reibungslose Einarbeitung.“

Hier weiß Herr Müller, woran er konkret ist, was er in Zukunft auch mehr machen soll. 

So eine Wertschätzung kann vor allen geäußert werden. Das ist konkret auf Augenhöhe. Eine glaubwürdige und persönliche Ansprache ist dabei entscheidend. Auch das Timing spielt eine Rolle. Die Wertschätzung sollte zeitlich nah an der Situation liegen, auf die es sich bezieht. Betonen Sie, welche Bedürfnisse und Gefühle für Sie erfüllt wurden. Zu welchem Ziel hat der Mitarbeitende mit seinem Verhalten beigetragen? Auch eine positive Verstärkung, ein „Mach so weiter!“ passt gut. Wem Anerkennung schwerfällt, der kann zunächst einmal bei sich selbst anfangen. Denn auch Selbstwertschätzung kommt häufig zu kurz. 

Welche Formen der Anerkennung kann ich im Unternehmen einsetzen? 

Die Art und Weise, wie ich meine Mitarbeitenden wertschätze, hängt stark vom Charakter und der generellen Unternehmenskultur ab. Diese Tipps helfen dabei, einen eigenen Weg zu finden: 

Nehmen Sie sich Zeit 

Hören Sie wirklich zu und zeigen Sie echtes Interesse am Gegenüber. Denn Zuhören schafft Zugehörigkeit. Fragen Sie ruhig auch mal nach, wenn Ihre Mitarbeitenden etwas erzählen. Was bewegt dich? Was treibt dich um? Diese Aufmerksamkeit allein transportiert schon Wertschätzung und Anerkennung. 

Investieren Sie in den Mitarbeiter

Honorieren Sie verdiente Mitarbeiter zum Beispiel, indem Sie eine Weiterbildung oder ein Seminar finanzieren. Auch zusätzliche freie Tage sind Ausdruck Ihrer Wertschätzung und Ausgleich für stressige Zeiten. 

Achten Sie auf die Ausstattung

Professionelles Material, besonderes Werkzeug oder hochwertige Arbeitskleidung zeigen Ihrer Belegschaft, dass Sie sich um sie kümmern. Auch ein neues Firmenfahrzeug oder ein Mobiltelefon stehen für Wertschätzung und erhöhen die Identifikation. 

Gemeinsame Aktivitäten

Sie können Mitarbeiter, denen Sie Anerkennung zu kommen lassen möchten, beispielsweise in bestimmte Aktivitäten einbinden. Gemeinsame Messebesuche oder Schulungen oder ungezwungene Freizeitaktivitäten – das sorgt für Abwechslung im Alltag und schafft Verbundenheit. 

Urkunden 

Die Weihnachtsfeier oder das Firmenjubiläum bieten einen passenden Rahmen, um verdiente Kollegen zu würdigen.  

Anregungen zur eigenen Reflexion:

  • Wie häufig am Tag sagen sie einer Person etwas Kritisches und wie häufig etwas Wertschätzendes (Das Ziel: 5 x mehr Wertschätzung als Kritik)
  • Sind sie konkret an der Handlung und weiß der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin, was konkret sie gut gemacht haben (Oder ist es mit der Gießkanne eher ein pauschales „Gut gemacht“)
  • Wie äußert sich Ihre Anerkennung über gute Worte hinaus (und fühlt sich das für Sie und die Mitarbeitenden stimmig an)?

Die Inhalte in diesem Artikel wurden freundlicherweise von Jörg Friebe, www.resoltat.de  zur Verfügung gestellt. 

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