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Ruckeliger Nach-Corona-Erholungspfad.

Der Corona-Erholungspfad ist vorgezeichnet: Die Notenbanken unterstützen die Konjunktur weiter mit günstigen Finanzierungsbedingungen. Der Weg verläuft freilich nicht geradlinig.

canva

Ruckeliger Nach-Corona-Erholungspfad

  • Die Erholung verläuf tnicht geradlinig ,es wird ruckelig. Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt für eine weitere Welle von Verunsicherung. Doch die Impfkampagnen schreiten voran, und es stehen Lockerungen von den Corona-Beschränkungen auf der politischen Agenda. Die Notenbanken unterstützen die Konjunktur noch für geraume Zeit. Seitens der Finanzpolitik schließen sich an die Unterstützungsmaß-nahmen und Konjunkturprogramme nun umfangreiche Investitionspläne an.
  • Dieses Ruckeln bedeutet eine höhere Volatilität an den Finanzmärkten. Sie wird sich aber nur in einer kurzfristigen Korrektur an den Aktienmärkten – im gut unterstützten langfristigen Aufwärtstrend – nieder- schlagen und uns mitnichten aus der Ruhe bringen.

Dienstleister aus dem Lockdown befreit

  • Die Konjunktur im zweiten Quartal wurde nicht von der Industrie gemacht, dieses Mal waren es die Dienstleister. Befreit von den Fesseln des Lockdowns werden die Dienstleister kräftig expandiert und die Schwäche der Industrie überkompensiert haben.
  • So langsam beginnt die Rückkehr zur Normalität. Deshalb weichen die Corona-Verzerrungen und die Übertreibungen. Für das zweite Halbjahr darf dennoch mit einer Extraportion Wachstum gerechnet werden, denn Rekordauftragsbestände und leere Lager führen nach der Auflösung der Lieferengpässe zu mehr Produktion.

Goldpreis: Atempause im Aufwärtstrend

  • Zuletzt fehlten dem Goldmarkt Impulse für weitere Preisanstiege. Die gestiegenen Inflationsraten sind soweit verdaut, und es ist klar, dass aus ihnen kein unmittelbarer Handlungsdruck für die großen Noten- banken resultiert. Allerdings intensivierte sich zwi- schenzeitlich die Diskussion über eine unerwartet frühe Straffung der US-Geldpolitik, was zu einem Rückgang beim Goldpreis führte.
  • Unsere mittel- bis längerfristige Sicht auf den Goldmarkt bleibt unverändert. Solange die stark expansive Geld- und Fiskalpolitik sowie die sehr niedrigen bzw. negativen Realzinsen anhalten, wird Gold verstärkt gesucht und der Preis bleibt hoch.

Europäische Zentralbank sitzt vorübergehend höhere Inflationsraten aus

  • Die Europäische Zentralbank wird das temporäre und an die Folgen der Corona-Pandemie gekoppelte Wertpapierkaufprogramm PEPP sukzessive auslaufen lassen. Sie hält zugleich an ihrer Ansicht fest, dass der Inflationsanstieg nur vorübergend und Sonderfaktoren geschuldet ist. Eine unerwartet schnelle Straffung der Geldpolitik lässt sich daraus nicht ableiten.
  • Kurzfristige Zinsen werden für lange Zeit niedrig bleiben; die Inflationsrate dürfte nur 2021 vorübergehend oberhalb des Ziels von 2 % liegen.

Nur moderate Renditeanstiege

  • Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum hat erkennbar an Kraft gewonnen, ging in den letzten Wochen aber nicht mehr mit höheren Renditen langlaufender Staatsanleihen einher. Dies liegt vor allem an der großen Bereitschaft der EZB, einen als temporär erachteten Anstieg der Inflation ohne Gegenmaßnahmen in Kauf zu nehmen. Wir rechnen deshalb auch mittelfristig mit lediglich moderaten Renditeanstiegen.
  • Insbesondere die risikoarmen Segmente im Ren- tenbereich sind derzeit wenig attraktiv für Anleger. Die Renditen langlaufender Bundesanleihen werden auch mittelfristig kaum über die Inflationsrate steigen.

DAX: Vorübergehender Rücksetzer im intakten Aufwärtstrend erwartet

  • Das Wachstumsumfeld für die Unternehmen ist intakt. Neben der hohen Auslastung im verarbeitenden Gewerbe verbessert sich das Umfeld bei den Dienstleistern dank zügiger Impffortschritte und der Lockerung von Restriktionen. Das sind hervorragende Bedingungen für die Gewinne im zweiten Quartal, für das die Berichterstattung Mitte Juli beginnt.
  • Die guten Perspektiven sind allerdings zunehmend in den Erwartungen reflektiert, sodass es trotz exzellenter Unternehmensnachrichten zu Gewinnmitnahmen kommen könnte. Deshalb und aufgrund der Verunsicherung durch die Corona-Mutationen ist im zweiten Halbjahr mit einem moderaten Rücksetzer zu rechnen, der den intakten Aufwärtstrend jedoch nur kurz unterbrechen sollte.

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